Eine Küche für draußen
Küchenbau statt Urlaub dank Corona 15. Juni 2020Alles begann damit, dass unsere Campingküche nach starken Winden mehrmals in der Hecke lag.
Da wir das natürlich nicht Lustig fanden, war die Idee geboren eine stabile aber noch relativ portable Outdoorküche zu bauen.
Die erste Phase begann mit der Recherche im Internet. Was für Projekte wurden schon realisiert und passen zu einem Campingplatz oder was gibt es am Markt käuflich zu erwerben?
Das Ergebnis war sehr ernüchternd. Es gibt viele gute Tipps, wie man eine Küche mauern kann, doch das kam für uns nicht in Frage, da es für einen Campingplatz nicht mobil genug ist. Also weitersuchen. Als nächstes begann die Suche nach geeigneten Outdoor-Küchenmöbeln. Wir sind sogar im Möbelhaus gewesen und haben nur abschlägige Antworten bekommen.
Eine weitere Variante waren Gastro-Möbel. Diese fielen wegen nicht gefallen durch.
Eine weitere Variante war, nach speziellen Outdoormöbeln zu suchen. Ja die gibt es, doch die Preise haben uns dann doch abgeschreckt.
Die Zeichnung hat geholfen alle einzelnen Teile zu identifizieren und durch eine Nummerierung sollte der Zusammenbau später einfacher werden.
Als die Planung fertig war, wünschte sich meine Frau, einen Deckel den man herunterklappen und verschließen kann. Das erhöhte nochmal die Komplexität.
In der Zwischenzeit machten wir uns Gedanken, welches Material geeignet ist, in die Profile geschoben zu werden, um so einen geschlossenen Schrank zu bekommen.
Holz fiel aus, da es nicht ausreichend wetterbeständig ist. Siebdruckplatten gab es nicht in der passenden Stärke von 8-9 mm. Metall z.B. Alu haben wir auch abgewählt, da uns der Materialaufwand auch zu hoch erschien. Ratlosigkeit machte sich breit und die Frage der Arbeitsplatte war auch noch nicht geklärt. Für die Arbeitsplatte war Steingut, wie Granit oder ähnliches, sicherlich geeignet, aber auf Grund des Gewichtes gleich wieder abgewählt.
Der rettende Hinweis kam von Freunden. Die Lösung waren Schichtpressstoffplatten (HPL) von Trespa.
Dieses Material ist sehr robust und vor allem Witterungsbeständig. Zugegebenermaßen nicht die preiswerteste Variante, aber aus Ermanglung an, für uns passende Alternativen, die für uns machbarste Lösung.
Bestellen bis der Arzt kommt. Insgesamt waren es um die 500 Teile inkl. Herd, Spühle, Kühlschrank und diversen Kleinteilen wie Schrauben und Winkeln.
Den Boden habe ich im Beton der Terassen verschraubt. Einmal für die Stabilität und zum Andern, das man die Küche nicht einfach wegtragen kann.
Eine weitere Herausforderung betraf die Arbeitsplatte.
Da HPL sehr stabil ist haben wir uns entschieden, auch die Arbeitsplatte aus HPL zu nehmen.
Da für das Aussägen der Ausschnitte für den Herd und die Spühle eine Oberfräse empfohlen wird, damit die Oberfläche nicht ausfranst, musste ich erst mal eine kaufen. Da ich unter meinen Freunden versierte Handwerker hatte, gelang das perfekt.
Da die Arbeitsplatte von unten verschraubt werden sollte, die Platte aber nur 8 mm stark ist, war jetzt Fingerspitzengefühl beim Vorbohren gefragt.
Nur einmal haben mich die Kräfte verlassen und ich bin durchgestoßen. Das Loch habe ich mit Sekundenkleber verschlossen.
Zum Schluss noch alles einrichten. Also Wasser für die Spüle anschließen, Mülleimer rein, Steckdosen anschließen, für Kühlschrank und Herd. Aus Ermanglung einer Abwasserversorgung haben wir einen 10 L Eimer reingestellt, den wir regelmäßig entsorgen.
Nach drei Tagen, war alles fertig und wir waren stolz wie Bolle, das am Ende alles passte.
Update
Da die Küche auch im Winter draußen steht, haben wir uns entschlossen uns eine Hülle aus LKW-Plane anfertigen zu lassen. Diese Entscheidung haben wir nicht bereut, denn nach dem letzten Winter, war alles sauber und trocken geblieben.